Freitag, 5. Juni 2015

Come in No. 51, your time is up

Autoren: Gilmour, Waters, Wright, Mason
Dauer: 5:01
First release: Zabriskie Point (Soundtrack), 09. Februar 1970


Explosion während "Come in No. 51, your time is up"

Zabriskie Point ist ein Film des italienischen Regisseurs Michelangelo Antonioni aus dem Jahr 1970. Antonioni wurde mit dem "Hippie"-Film "Blowup" im Vorjahr international berühmt und wollte mit Zabriskie Point einen sozialkritischen Film nachlegen. 
In Zabriskie Point geht es um Studentenrevolten in den USA, um freie Liebe in der Wüste und um die Auflehnung gegen den Kapitalismus. Hauptakteure sind ein Student namens Mark, der nach einer Studentendemo, auf welcher er einen Polizisten tötet ein Kleinflugzeug stiehlt und damit in die Wüste flüchtet. Zabriskie Point ist der angeblich heißeste Punkt der USA im Death Valley. Während seines Fluges entdeckt er eine junge Frau namens Daria, welche gerade auf dem Weg zu einem Treffen mit einem Unternehmer in einer Luxusvilla ist. Die beiden treffen sich also mitten in der Wüste und lieben sich in den Sanddünen, danach fährt die junge Frau weiter zum Treffen und die Luxusvilla explodiert in vielen verschiedenen Kameraeinstellungen... So, das war dann in etwas die Handlung des Films. Effektiv floppte der Film ziemlich und wurde am ehesten wegen seines Soundtracks in die Annalen der Kinogeschichte aufgenommen.
Explosion der Konsumgüter

Ursprünglich wollte Antonioni nur Pink Floyd auf dem Soundtrack haben, war dann mit seinen Ansprüchen so abgehoben, dass Pink Floyd in kleinster Weise seine Erwartungen erfüllen konnten. 

"Come in No. 51, your time is up" = "Careful with that axe Eugene"

Alles was Antonioni in Wirklichkeit wollte war "Careful with that axe Eugene". 
Der Regisseur hatte die Live-Version des Albums "Umma Gumma" gehört und war von dem Song schwer begeistert. Laut Waters und Mason war dies in Wirklichkeit das Einzige was ihn interessierte. 
Antonioni lud die Band Ende 1969 für 2 Monate nach Rom ein, wo diese zahlreiche Tracks aufnahmen und versuchten den Ansprüchen des Regisseurs zu genügen. 
Die Sessions waren ausserordentlich produktiv und es zirkulieren zahlreiche Bootlegs dieser Aufnahmen, welche für ein komplettes Album durchaus gereicht hätten. Bekanntestes Leftover dieser Sessions ist wohl "The Violent Sequence" von Rick Wright, welches letztendlich einige Jahre später zu Us and Them wurde. Letztendlich schafften es aber nur 3 Songs auf den endgültigen Soundtrack. Antonioni hingegen verwendete schlussendlich dann doch Kompositionen anderer Musiker, wie The Greatful Dead, Kaleidoskope oder The Youngbloods für den Film. 
Cover DVD-Edition
Von den 3 verwendeten Songs war somit "Come in No. 51, your time is up" der eigentliche Wunsch des Regisseurs. Letztendlich handelt es sich um eine alternative Studioversion von "Careful with that axe Eugene", bei welcher die Gitarren rockiger aufgenommen wurden und 
der Song kompakter und prägnanter gehalten wurde. Der Waters-Schrei wird öfters wiederholt und das gewohnte "outro" des Songs fehlt. Er wirkt somit weniger lahm. 
Insgesamt gibt es drei verschiedene Versionen von "Come in...": Version 1 ist jene des Soundtrackalbums, Version 2 ist nur auf Bootlegs erhältlich und Version 3 ist jene, welche im Film verwendet wurde. Diese wirkt weniger prägnant und es fehlen einige Waters-Schreie. 
Dem Song wurde wahrscheinlich aus Copyright-Gründen ein anderer Name gegeben. über die Geschichte des Songs "Careful with that axe Eugene", sind die Details HIER zu lesen. 

Der neue Name bezieht sich übrigens auf einen Sketch britischer Komiker der Sendung "Q" aus den 60ern.

 1997 wurde der Soundtrack erneut auf CD veröffentlicht, diesmal mit einer 2. CD, welche unveröffentlichte Aufnahmen von Jerry Garcia und Pink Floyd enthielt. 2010 folgte dann die Vinyl-ReEdition auf insgesamt 3LPs. 
Cover Vinyl-Editon 2010

2016 hingegen wurde im Rahmen der The Early Years 1965-1972 Box innerhalb der Zabriskie Point Remixes eine Variation des Songs namens "Explosion" veröffentlicht, welches anderen Rhythmus und Dynamik aufweist.

Weitere Veröffentlichungen: 
1970 Michelangelo Antonioni's "Zabriskie Point" Film (5:06)
1986 Original Motion Picture Soundtrack Zabriskie Point CD
1997 Original Motion Picture Soundtrack Zabriskie Point Re-Edition 2CD
2008 Michelangelo Antonioni's "Zabriskie Point" Film DVD
2010 Original Motion Picture Soundtrack Zabriskie Point 3LP
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1970 Devi/ation Zabriskie Point Remixes 2016 "Explosion" (5:48)



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