Sonntag, 29. November 2015

Dancing right in front of me

AutorGilmour
Dauer: 6:11 
First releaseDavid Gilmour - Rattle that lock,  15. September 2015


Pressefoto 2015
Gilmour selbst bezeichnet seine Fähigkeit Texte zu schreiben als stark limitiert. Während er während der Waters-Pink-Floyd-Ära primär Waters die Texte schreiben ließ (Ausnahmen sind lediglich The Narrow Way Part 3 und Childhood's End), bediente er sich auch auf seinen Solo-Alben und den Post-Waters-PF-Alben bei zahlreichen Text-Schreibern. 
von Pete Townsend, Elektra Stuart, Roy Harper und last but not least Polly Samson, die wohl zu seiner Haupt-Texterin avancierte.
Auf David Gilmour schrieb Gilmour 3 Texte zu So far away, No way, I can't breathe anymore.
Auf About Face schrieb er immerhin 7 Songtexte zu Until we sleep, Murder, Blue light, Out of the blue, You know I'm right, Cruise und Near the end.
Auf On an Island stammte lediglich der Text zu Where we start aus seiner Feder, während auf Rattle that lock 2 Liedtexte (Faces of Stone und eben Dancing right in front of me) von ihm kreiert wurden.


Dass diese Selbstkritik von Gilmour nicht unbedingt gerechtfertigt ist, zeigt zum Beispiel eine Strophe aus Dancing right in front of me:

In watchful dependence a satellite spins
Cautiously circling the space that I'm in
It's bouncing me signals - distorted by time
And I'm stuck here waiting for the stars to align



Textlich befasst sich das Lied mit der Aufgabe Eltern zu sein. Gilmour sinniert über mögliche Fehler seinerseits und ermuntert seine Kinder die Chance, die ihnen das Leben gibt und die eigenen Ressourcen zu nutzen.

Gilmour ist also durchaus fähig gute Texte zu schreiben, allerdings scheint er dabei nicht der Schnellste zu sein. Es liegt also wohl eher an der Quantität als an der Qualität. Hinzu kommt wahrscheinlich auch die Tatsache, dass es ihm gefällt mit seiner Frau Polly Samson im Team zu arbeiten und ihr somit gerne diese Aufgabe überlässt.
Vinyl-Edition 2015
Musikalisch bewegt sich Dancing right in front of me von Gilmours typischen Soundspektren weg und fügt sich zusammen mit Faces of Stone und The Girl in the yellow dress in eine Trilogie von Songs des neuen Albums ein, welche eine Art "Neuorientierung" David Gilmours durchscheinen lassen. In den letzten Jahren hatte er vermehrt mit jazzigen und klassischen Elementen gespielt und fügt sie in seinem neuen Album gekonnt ein.

Dancing... folgt einer Art "Penny Lane"-Beatlesken Rhythmik und würde sich gut auf einem Alan Parsons Project Album machen. Hier wird Gilmour von Steve DiStanislao und Andy Newmark an den Drums, sowie Yaron Stavi am Double Bass begleitet. Für die Orchestrierung zeigt sich auch hier wieder Zbigniew Preisner verantwortlich.
Der wunderschön jazzige Klavier-Mittelteil dürfte somit von David Gilmour selbst eingespielt worden sein. Wie immer wird der Song von einem schönen Gilmour-Solo gekrönt.

Das Lied wurde auf der 2016er Tour lediglich 2x vorgetragen. Einmal in Breslau (Polen) mit Orchester sowie ein weiteres mal in Belgien.

Weitere Veröffentlichungen:
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 live in Wroclaw, Polen Juni 2016 mit Orchester. Bluray (6:18)

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